Während meiner Kindheit in der Nähe von Rügen machte ich meine ersten Fossilien Erfahrungen: Geschoßartige (es war Krieg) ebenmäßig geformte Feuersteine. Sie wurden Donnerkeile genannt weil sie vermeintlich besonders nach Gewittern zu finden waren. Sonst wußte aber niemand etwas darüber. Sie blieben geheimnisvoll. Es waren Belemniten, langgestreckte Kopffüßer, die auch in eingerollter Form (Spirale) als Ammoniten viele Millionen Jahre die Weltmeere bevölkerten. Beide starben aus.
So etwa anno 1950 in Westdeutschland wurden wir in der Schule mit den Wissenschaften vertraut gemacht: Hohlwelttheorie, Kontinentalverschiebungstheorie, (ein so langes Wort vergißt man eigenartigerweise nicht, im englischen einfach Continental Drift).
Über fünfzig Jahre später weiß man mit größerer Gewißheit mehr. Amerika und Europa lagen vor 200 Millionen Jahren noch neben einander, die Entfernung Deutschland / New York würde nur wenige hundert Meilen sein. Nächstes Jahr ist NY schon wieder weiter weg, allerdings nur zwei Zentimeter.



Die Hohlwelt Theorie ist inzwischen längst überholt aber sie beinhaltete auch ein geozentrisches Konzept, das auch Teilhard proklamierte, ein Französischer Wissenschaftler / Pater, der den fossilen Peking Menschen entdeckte. Teilhard starb 1955 in NY in einem Jesuitenkloster das inzwischen in das führende US kulinarische Institut umgewandelt wurde (eines unserer bevorzugten Restaurants). Ähnlich der Hohlwelt Theorie sah er die Welt in Schalen, die geologische, die biologische Sphäre und die Geistes Sphäre, die sich spiralförmig öffnet zu einem göttlichen Punkt Omega. Saul Steinberg sah die Evolution in umseitiger Illustration nüchterner. Aber zumindest das Aufkommen des Internets wäre wahrscheinlich in Teilhards Sinne gewesen.
*Ginkgo unter anderem angeregt durch ein vortreffliches Goethe Gedicht
Dieses Baums Blatt, der von Osten
Meinem Garten anvertraut,
Gibt geheimen Sinn zu kosten,
Wie’s den Wissenden erbaut.
Ist es ein lebendig Wesen,
Das sich in sich selbst getrennt?
Sind es zwei, die sich erlesen,
Dass man sie als Eines kennt?
Solche Frage zu erwidern,
Fand ich wohl den rechten Sinn:
Fühlst du nicht an meinen Liedern,
Dass ich Eins und doppelt bin?
Johann Wolfgang von Goethe, 1815